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Notenpult mit Intarsien

Bau, Teil 1

1. Spruchband vorbereiten

Die Schrift sollte dekorativ sein und leicht aussägbare Buchstaben haben. Gewählt wurde eine gebrochene Schrift mit "Elefantenrüsseln" und gespaltenen Oberlängen. Die einzelnen Buchstaben lagen in Papierform vor und wurden für die weitere Verarbeitung eingescannt. Mit einem Zeichenprogramm wurde iterativ die Anordnung der Buchstaben und Zahlen, die Füllung mit Sternen und anderen Zeichen solange verfeinert, bis das gewünschte Ergebnis vorlag. Schließlich konnte ein Ausdruck im Maßstab 1:1 auf einem Plotter hergestellt werden. Mit dieser Vorlage konnten nun die Buchstaben, Ziffern und Sterne ausgesägt werden. Hierzu wurde je ein Streifen Ahorn- und Nußbaumfurnier auf der späteren Sichtseite mit Papier beklebt (Achtung: der Leim muß wasserlöslich sein). Zum Sägen lag zuoberst die Vorlage, dann ein Furnier mit dem Papier oben und dann das andere Furnier, auch mit dem Papier oben. So werden diese drei Lagen mit Fugenpapier fixiert. Ein Bericht von Dr. Reinhard Möller zur Intarsienherstellung ist im Heft 7 von "Die Hausorgel" erschienen. Das Loch zum Durchfädeln des Laubsägeblattes wurde erst gebohrt (0,6er Bohrer), später aber gestochen, damit kein Material fehlt. Die gebohrten Löcher sind und bleiben leider sichtbar, die gestochenen quellen wieder zu. Auf dem Sägetisch konnte nun mit Laubsägeblättern der Dicke 5/0 ausgesägt werden. Es entstanden ein Positiv (dunkle Schrift auf hellem Grund) und auch ein Negativ, das Verwendung bei der Verzierung des Spundes der Basswindlade fand.

2. Untergrundfurnier

Für den Hintergrund wurden drei Blätter (Rohmaß ca. 25x40 cm) vom Rüster-Wurzelholzfurnier so ausgesucht und sauber nebeneinandergepasst, daß die Maserung an den Kanten wie gespiegelt erscheint. Oft wird die Maserung symmetrisch zur Mitte angelegt was hier bewusst nicht gemacht wurde, um eine hellere Fläche links und eine dunklere rechts zu erhalten. Die Stoßkante zwischen den Furnieren wurde sauber mit dem scharfen Messer am Stahllineal hergestellt. Auch für die Rückseite des Notenpultes wurden drei Furnierblätter Wurzelholz verwendet.

3. Verleimung des Untergrundfurniers

Die drei Blätter wurden bei der anschliessenden Verleimung am Stoß mit Fugenpapier zusammengehalten. Das Wurzelholzfurnier wurde beim Schreiner mit der Furnierpresse auf das abgerichtete Unterbrett gepresst und verklebt (die Parameter Druck und Hitze sind bei dieser Brettgröße in der Hauswerkstatt nicht herstellbar => darum Hilfe vom Schreiner). Die überstehenden Furnierteile wurden abgeschnitten.

(tr)

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